Häufig gestellte Fragen zum Thema Carsharing

Was ist Carsharing?

Beim Carsharing wird die Tatsache genutzt, dass unsere Autos durchschnittlich 23 Stunden am Tag stehen und nicht benötigt werden. Das Wort Carsharing kann aus dem Englischen mit “Auto teilen” übersetzt werden. Das heißt, dass die Nutzer kein eigenes Auto besitzen, aber dennoch beinahe zu jeder Zeit ein Fahrzeug zur Verfügung steht, wenn dieses benötigt wird. Die Autos werden dabei von einer Organisation oder von privaten Anbietern zur Verfügung gestellt. Die Buchung eines Carsharing-Wagens erfolgt von registrierten Nutzern über Telefon, App oder Internet. Anschließend kann das georderte Fahrzeug an einem vereinbarten Platz abgeholt und nach der Fahrt an der gleichen Stelle wieder abgestellt werden. Die Bezahlung erfolgt dabei ausschließlich für die tatsächliche Nutzungsdauer, was den größten Vorteil des Systems darstellt. Bei manchen Carsharing-Anbietern kommt noch eine geringe monatliche Grundgebühr hinzu.

Worin besteht der Unterschied zwischen Carsharing und einem Mietwagen?

Die beiden Systeme führen zwar letztendlich zum gleichen Ergebnis, haben aber gravierende Unterschiede, die hier in sechs Rubriken erklärt werden.

1. Vertrag

Beim Mietwagen wird durch jeden Mietvorgang ein neuer Vertrag abgeschlossen, wohingegen beim Carsharing einmalig ein Rahmenvertrag abgeschlossen wird.

2. Standort

Mietwagenhändler bieten ihre Autos meist nur in den jeweiligen Filialen an, die sich nur in größeren Städten befinden und rar gesät sind. Carsharing-Autos sind hingegen nahe am Kunden platziert und über das ganze Stadtzentrum verteilt.

3. Nutzungsdauer

Ein Auto vom Carsharing-Anbieter wird nur für die Zeit der Nutzung gebucht, während ein Mietwagen meist nur für ganze Tage oder gar Wochen ausgeliehen werden kann.

4. Kilometerabrechnung

Bei einem Mietwagen sind die gefahrenen Kilometer meistens zweitrangig, da eine feste Pauschale bezahlt wird. Beim Carsharing hingegen ist die Abrechnung von der erbrachten Fahrzeugleistung abhängig.

5. Spritverbrauch

Die Kraftstoffkosten sind beim Carsharing im Preis enthalten und ein Nutzer muss erst bei weniger als einem Viertel Füllstand den Weg zur Tankstelle auf sich nehmen.

5. Fahrzeuge

Carsharing zielt meist auf die Fortbewegung und Mobilität ab. Eine Fahrzeugauswahl ist daher nur in geringem Maß möglich. Bei einem Wunsch nach Transportern, kleinen LKW oder schnelleren Fahrzeugen sollte auf einen Mietwagen zurückgegriffen werden.

Was sind die Varianten des Carsharing?

Es wird unterschieden in das klassische Carsharing, in Free Floating und in privates Carsharing. Alle drei Arten seien an dieser Stelle kurz präsentiert.

Klassisches Carsharing


Bei dieser Variante gehen Nutzer einen Rahmenvertrag ein und können jederzeit ein Auto an einem der festen Mietstationen buchen und direkt nutzen. Meist fällt eine monatliche Gebühr an, die zur Deckung der Fixkosten verwendet werden. Außerdem zahlt der Autofahrer nach einem Kilometer- und Zeittarif die tatsächliche Nutzung des Fahrzeugs. Nach der Fahrt muss das Carsharing-Auto an der Mietstation des Carsharing-Anbieters wieder abgegeben werden.

Free Floating


Hierbei handelt es sich um eine Erweiterung des klassischen Carsharing. Den Nutzern werden mehr Freiheiten eingeräumt, da diese die Möglichkeit haben, genutzte Fahrzeuge auch an öffentlichen Plätzen wieder abzugeben. Diese Möglichkeit bieten meist nur große Automobilhersteller, da ein gehobener logistischer Aufwand hinter dem Carsharing-System steht. Die Fahrzeuge müssen geortet und Interessenten an öffentlichen Plätzen wieder angeboten werden können. Die Zahlung erfolgt hierbei meist nach Zeitintervallen wie Minute, Stunde oder Tag.

Privates Carsharing


Diese Sonderform des Carsharings bringt private Mieter und Vermieter zusammen. Dazu können auf einer Carsharing-Plattform Angaben zur Leihe und Ausleihe gemacht werden. Ein Interessent zur Ausleihe gibt beispielsweise an, wann er sein Auto nicht benötigt, wo dieses übernommen werden kann und wie er es zurückverlangt. Anschließend verhandeln beide Parteien einen Preis aus und die Internetplattform erhält eine Provision. Zudem kann das Angebot einer einfachen Versicherung in Anspruch genommen werden, sodass hierüber keine Streitereien entstehen können.

Wer darf Carsharing nutzen?

Die Voraussetzungen für die Teilnahme am Carsharing sind gering und können nahezu von allen volljährigen Personen erfüllt werden. Oberste Priorität hat in jedem Fall eine gültige Fahrerlaubnis, damit die gebuchten Fahrzeuge auch gefahren werden dürfen. Des Weiteren legen einige Carsharing-Anbieter Wert auf mehrere Jahre Fahrpraxis, weshalb ein Mindestalter angegeben wird. Außerdem wird auf eine ausreichende Bonität geachtet, sodass Fahrzeugnutzer in der Lage sind, die entstandenen Kosten auch zu begleichen.

Wie funktioniert Carsharing?

  • An erster Stelle steht die Registrierung bei einem Carsharing-Anbieter. Anschließend unterschreibt der Nutzer einen Rahmenvertrag, wenn er alle Anforderungen zur Mitgliedschaft erfüllt.
  • Zum Abschluss der Registration wird das Zugangsmedium versendet, welches fortan als Schlüssel für alle Fahrzeuge des Anbieters dient.
  • Wird nun ein Carsharing-Fahrzeug benötigt, kann der Kunde sich dieses je nach Dienst bei einer Mietstation oder auf einem öffentlichen Platz abholen.
  • Während an einer Carsharing-Mietstation mehrere Modelle zur Verfügung stehen, ist das Fahrzeuge ohne festen Standort über GPS zu orten und daher nicht auswählbar.
  • Bevor die Fahrt beginnt, reserviert ein Interessent das bestimmte Auto und geht somit sicher, dass dieses nicht bereits verbucht ist.
  • Anschließend führt er seine Fahrt durch und stellt das Auto je nach System am Ausgangsort oder an einem öffentlichen Platz ab. Sollte der Carsharing-Wagen dreckig geworden sein, oder der Tank zu weniger als einem Viertel gefüllt sein, so muss der Fahrer vor der Abgabe eine Tankstelle aufsuchen.

Was kostet Carsharing?

Beim Carsharing muss unterschieden werden in nutzungsabhängige und nutzungsunabhängige Carsharing-Kosten.

Die Fixkosten fallen monatlich an und sind ab dem Zeitpunkt der Registrierung zu zahlen. Diese werden für die Abschreibung der Fahrzeuge, die Wartungsarbeiten und die Standortmiete genutzt. Außerdem kostet die Registrierung selbst Geld, da ein Zugangsmedium an die zukünftigen Nutzer verschickt werden muss. Die variablen nutzungsabhängigen Kosten hängen hingegen nur vom tatsächlichen Gebrauch des Fahrzeugs ab. Diese lassen sich aus Tarifblättern ablesen und sind nach gefahrenen Kilometern und gebrauchter Zeit zu errechnen. Kraftstoffkosten sind somit bereits enthalten, wodurch eventuelle Tankkosten nicht vom Carsharing-Fahrer selbst bezahlt werden müssen.

Außerdem variieren die Kosten je nach Standard der gewählten Fahrzeugklasse. Da die Kosten von Carsharing-Anbieter zu Carsharing-Anbieter unterschiedlich sind, ist es an dieser Stelle nicht möglich allgemeingültige Zahlen zu benennen. Zudem existieren nochmals unterschiedliche Tarife für Vielfahrer, Wenigfahrer oder für Kunden im Zusammenhang mit einer ÖPNV-Jahreskarte. Ab welchem Zeitpunkt sich der Umstieg auf das Carsharing-System lohnt, muss jeder Autofahrer für sich selbst errechnen, da er sein Fahrverhalten am besten kennt und dieses mit den Tarifblättern der Anbieter vergleichen kann.

Ist Carsharing eine sichere Angelegenheit?

Ja, denn die Carsharing-Anbieter unterziehen ihre Fahrzeuge Kontrollen und prüfen diese auf Sicherheitsfaktoren. Kein Carsharing-Anbieter kann es sich erlauben, ein verkehrsuntüchtiges Auto zur Verfügung zu stellen. Meist haben Carsharing-Anbieter Grenzen für das Alter und die maximale Laufleistung der Fahrzeuge. Außerdem werden diese ständig in Werkstätten überprüft. Bremsen, die Ölflüssigkeit und weitere Betriebsstoffe werden kontrolliert und die Reifen der Jahreszeit entsprechend angepasst. Selbst beim privaten Carsharing fordern die vermittelnden Plattformen gewisse Anforderungen an die geteilten Autos.

Für wen ist Carsharing besonders geeignet, für wen weniger?


Diese Frage ist wohl am schwierigsten zu beantworten, da jeder sein eigenes Fahrverhalten besitzt. Die folgenden Punkte geben einen Denkanstoß und sollen darüber informieren, in welcher persönlichen Lage eine Umstellung auf Carsharing möglich ist.

1. Stadtbewohner


Menschen, die ihren Alltag mit öffentlichen Verkehrsmitteln bestreiten und nur für längere Urlaubsfahrten oder den wöchentlichen Großeinkauf ein Auto benötigen sind die ideale Zielgruppe für das Carsharing-System.

2. Berufspendler


Eine klare Entscheidung für das eigene Fahrzeug. Das gebuchte Carsharing-Fahrzeug würde ansonsten jeden Tag ungenutzt auf dem Firmenparkplatz stehen, was unnötig Geld verursacht. Wenn möglich sollten in diesem Fall öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden.

3. Singles


Im Alltag werde Singles oder junge Paare mehr Freude am Carsharing finden als Großfamilien. Mit Kindern ist eine ständige und unkomplizierte Mobilität von Vorteil, was nur möglich wäre, wenn die Mietstation direkt vor der eigenen Haustür liegt.

4. Landbevölkerung


Mangels Mietstation kann auf dem Land das private Carsharing eine Alternative sein. Ein mit dem Nachbarn geteiltes Auto verursacht weniger Kosten, wobei die Mobilität dennoch gewährleistet ist, solange keine der Parteien mit dem Auto pendeln möchte.

Besteht während der Nutzung von Carsharing eine Versicherung?

Carsharing-Fahrzeuge sind nahezu komplett vollkaskoversichert. Sollte ein Schaden am Fahrzeug passieren, muss der Fahrer mit einer Selbstbeteiligung rechnen. Diese fällt je nach Anbieter unterschiedlich hoch aus, wobei die Möglichkeit besteht, gegen entsprechende jährliche Zahlung den Betrag zu verringern. Wird mit dem Carsharing-Fahrzeug ein Weg ins Ausland angestrebt, so bieten Versicherungen einen entsprechenden Schutzbrief, sodass auch hier gesonderte Leistungen angenommen werden können. Wie hoch der Versicherungsbetrag für den einzelnen Nutzer ausfällt, hängt von der bisherigen Unfallstatistik ab. In den ersten sieben Carsharing-Jahren wird die persönliche Versicherungseinstufung vom bisherigen eigenen Kfz übernommen. In der Folgezeit wird die Einstufung individuell nach dem Fahrverhalten der vergangenen Jahre ermittelt.

Welche Vorteile für die Umwelt bietet Carsharing?

Das System der Carsharing-Fahrzeuge hilft beim Umweltschutz, was anhand der folgenden vier Punkte festgemacht werden kann.

1. Fahrzeugflotte


Die Carsharing-Fahrzeuge gehören nahezu vollständig der neuen Autogeneration an. Die Motoren entsprechen einer hohen Technologie, die Sprit sparen und wenig CO2 ausstoßen. Pro Kilometer werden im Gegensatz zu einem Privatauto 16% CO2 eingespart. Außerdem werden die Fahrzeuge nach drei oder vier Jahren Nutzzeit meist wieder ausgetauscht.

2. Ressourcenersparnis


Durch Carsharing verringert sich die Anzahl von Automobilen auf den Straßen. Hierdurch wird wichtiger Platz in den überfüllten Innenstädten eingespart. Statistisch ersetzt ein Carsharing-Auto vier bis acht Privatwagen.

3. Spargedanke setzt sich durch


Ist das Auto erst einmal abgeschafft, überlegen sich Personen häufig zwei Mal, ob sie ein Carsharing-Fahrzeug wirklich benötigen. Häufig wird der Aufwand hierfür gespart und zu Fuß gegangen oder längere Strecken mit dem Rad gefahren.

4. ÖPNV wird gestärkt


Carsharing-Nutzer entwickeln eine hervorragende Kombination aus dem öffentlichen Nahverkehr und dem Carsharing-Fahrzeug. Je nach Bedarf wird eines der Transportmittel genutzt, weshalb viele Carsharing-Anbieter spezielle Tarife für ÖPNV-Jahreskarteninhaber entwickelt haben.

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